Ansichtssache Letra

Disarstar

Ansichtssache

Letra de Ansichtssache
Ich seh' das Kind dort nach Hilfe schreien
Ich seh' den Obdachlosen hier erfrieren
Als würde er in der Wildnis sein
Ich seh' der Mann da geht still vorbei
Er steht auf dünnem Eis, bald bricht er ein
Unser Eis ist dünner
Doch wir scheinen nicht von Gewicht zu sein
Wir hier unten scheinen nichts zu sein
Nein, ich seh' die roten Lichter schein'
Ich seh' die Kleine mit 'nem Opa, der sie fickt für'n Schein
Ich seh' ihren Vater - er schickt sie auf den Strich für'n Schein
Und wenn sie's nicht tut, prügelt er sie windelweich
Ich seh' so'n Typ wird abgestochen von Faschisten
Weil sein Gesicht nicht bleich ist
Begründung: er ist nicht weiß
Seine Kinder wei'n
Er kommt nicht mehr heim
Ich seh', der Junge an der Ecke drückt sich Spritzen rein
Seh' mich selber, bin bekifft und schreib' auf
Die Menschen sind Monster mit Gift im Kreislauf

Es ist grau was ich sehe
Ihr seht nur das, was ihr sehen sollt
Ihr verkauft eure Seele
Was wir brauchen sind Wege
Es ist grau was ich sehe
Ihr seht nur das, was ihr sehen sollt
Ihr verkauft eure Seele
Macht die Augen auf, wenn ihr aus dem Käfig wollt

Ich sehe alles außer Wahrheit
Wir belügen uns selber
Es ist grau was ich sehe
Und ich sehe es seit Tag eins
Während ich diesen Part schreib'
Verunglückt Vater, Mutter, Kind wegen 'nem Pendler auf der A1
Stress dank Arbeit
Es ist grau was ich sehe
Wo bleibt Sonne?
Es ist schwarz weiß
Uns bleibt nichts
Nur der Schatten hinterm Grabstein
Balancieren auf 'nem Drahtseil
Ich seh' die Oma abgestochen wegen 'nem goldenen Armreif
Seh', der Junge knackt sein Sparschwein
Geht aus der Tür und setzt sich hundert Meter weiter in die Bar rein
Familie hat er nicht, dass er nach 'nem Plan schreit, juckt gar kein'
Du kannst tausend Leute kenn', im Endeffekt bist du allein
Ey, wir warten mit 'nem Fahrschein am Bahnsteig
Ab in die Hölle
Die, die frei denken enden als Staatsfeind in Schlagzeil'n

Es ist grau was ich sehe
Ihr seht nur das, was ihr sehen sollt
Ihr verkauft eure Seele
Was wir brauchen sind Wege
Es ist grau was ich sehe
Ihr seht nur das, was ihr sehen sollt
Ihr verkauft eure Seele
Macht die Augen auf, wenn ihr aus dem Käfig wollt

Ich sehe jeden Tag vierzehntausend Kinder verhungern
Kein Wunder, Afrika wird ausgebeutet seit dem 15. Jahrhundert
Zu Gunsten der westlichen Welt
Was für'n Friedensnobelpreis?
Obama rettet sich selbst
Für dreckiges Geld
Alles läuft so, wie es laufen soll
Für die oben einen Haufen Gold
Für uns unten bleibt nur Staub und Stolz
Medien lenken per Panik was wir kaufen soll'n
Und dass der Bankchef ein Verbrecher ist, wird nie aufgerollt
Doch der Vater, der 'ne Bank überfällt um seine Tochter zu ernähren
Kommt sein Leben nicht mehr raus, was soll's
Kranke Welt, kleine Jungs müssen für Freiheit kämpfen
Steine schmeißen im Gazastreifen
Seh', die Mutter muss den Sohn beim Sterben in den Armen halten
Bitte sag' mir, was ist das für 'ne Welt?
Was ist Leben?
Wo sind Lichter, die den Schatten erhell'n?

Es ist grau was ich sehe
Ihr seht nur das, was ihr sehen sollt
Ihr verkauft eure Seele
Was wir brauchen sind Wege
Es ist grau was ich sehe
Ihr seht nur das, was ihr sehen sollt
Ihr verkauft eure Seele
Macht die Augen auf, wenn ihr aus dem Käfig wollt